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Corona-Zeiten Slow down Veränderung

Kraftanstrengungen

Jens Spahn, der genesene Gesundheitsminister, hat am 1. November im heute-journal bei Marietta Slomka eine interessante Ansage gemacht. Er sagte, jetzt sei „zuerst einmal eine nationale Kraftanstrengung im November“ nötig, die Devise heiße „Entschleunigung für alle“.(*)

Auf den ersten Blick erschien mir das etwas dramatisch, aber vor allem paradox: Es soll langsamer zugehen für alle, und dafür braucht es eine enorme Kraftanstrengung? 🤔

Aber tatsächlich kann Entschleunigung durchaus anstrengend sein. Dazu muss man nur mal die Übungen im Fitness-Studio oder auf der eigenen Matte in Zeitlupe ausführen. Da kommen nochmal andere Kräfte ins Spiel.

Nun wird seit Montag das öffentliche und private Leben durch die neuen Corona-Verordnungen gedrosselt, und die Worte von Herrn Spahn über die nationale Kraftanstrengung scheinen schon nach drei Tagen zutreffender, als ich zunächst dachte.

Ich habe viel weniger Termine und Verpflichtungen, aber eine spürbare Erleichterung will sich nicht einstellen. Es fühlt sich eher schwerer und mühsamer an, durch den Tag zu gehen. Und wenn ich meine Mitmenschen auf der Straße oder auf den Bildschirmen betrachte, dann verstärkt sich dieser Eindruck noch.

Wo und warum wird das Leben durch die Verlangsamung eigentlich anstrengender? Welche Kraftakte sind angesichts der kollektiven Entschleunigung gefordert?

Diesen Fragen will ich mich in den kommenden Tagen und Wochen im Rahmen einer Kleinst-Studie widmen. #Slow Month.

(*) und wendet sich damit an eine Nation, der es auf Autobahnen nicht schnell genug gehen kann 😃

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